Die Sternenscheibe

Wie oft hat sich die junge Brokerin Jana schon nach einem einfachen Leben im Einklang mit der Natur gesehnt! Als sie sich plötzlich durch die Entdeckung einer mystischen Sternenscheibe in der Bronzezeit wiederfindet, scheint sich ihr Wunsch auf magische Weise zu erfüllen. Ein keltischer Jäger entdeckt sie und bringt sie in sein Dorf, wo sie ein völlig anderes Leben beginnt. Doch bald gerät sie in Gefahr und muss in die Gegenwart zurückkehren. Aber die Vergangenheit lässt Jana nicht los, und sie stößt auf mysteriöse Spuren längst vergangener Tage in ihrer eigenen Familiengeschichte …

Leseprobe

Jana starrte den Bildschirm ihres Computers an, ohne etwas wahrzunehmen von dem, was sie sah. Ihre Augen brannten, und der Schmerz in ihrem Kopf ließ jedes Geräusch in ihrer Umgebung zur Qual werden.

Müde stand sie auf und holte sich ein Glas Wasser. Sie nahm zwei Aspirin aus dem Röhrchen in ihrer Handtasche und ließ sie in das Glas fallen. Sprudelnd begannen die Tabletten sich aufzulösen.

Während sie schluckweise die bittere Flüssigkeit trank, wanderte ihr Blick durch das große, helle Büro an der Königsallee, in dem sie als Brokerin arbeitete. Sie konnte nicht mehr verstehen, was sie an diesem Beruf einmal gereizt hatte. War es doch nichts anderes als die brutale Jagd nach dem schnellen Geld, das manch einen ihrer Kunden für immer ruinierte. Der ständige Stress, nur unterbrochen von dem ewig gleichen Getratsche ihrer Kollegen, ging ihr jeden Tag mehr auf die Nerven.

Sie sah auf ihre goldene Armbanduhr, ein Geschenk von Richard. Zwei Stunden musste sie noch durchhalten, bevor ihr Wochenende begann.

Die Zeit bis zum Feierabend verging quälend langsam. Als es endlich fünf Uhr war, nahm sie ihre Handtasche und verließ, so schnell sie konnte, das Büro. Sie stieg in ihr rotes Mercedescoupé und fädelte sich in den dichten Verkehr ein. Die ganze Welt schien an diesem Tag mit dem Auto unterwegs zu sein. Immer wieder stockte der Verkehr auf der Stadtautobahn, bis er schließlich ganz zum Erliegen kam. Der einsetzende Nieselregen war ebenfalls nicht geeignet, Janas Stimmung zu bessern. Die Dächer der farblosen Häuser in der Innenstadt von Düsseldorf gingen nahtlos in den tief hängenden, grauen Himmel über.

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